Hepatitis D

Labordiagnostik der Hepatitis-D-Virus-Infektion und klinische Beurteilung

Das Hepatitis-D-Virus (HDV) ist ein RNA-Virusoid, das für seine Replikation das Hepatitis-B-Virus (HBV) benötigt. Das Hüllprotein von HDV besteht aus dem HepatitisB-surface-Antigen (HBsAg) des HBV. Es sind derzeit drei Genotypen (1–3) bekannt.

Die Inkubationszeit der Hepatitis D beträgt Wochen bis Monate. Bei der Koinfektion von HDV und HBV wird häufig eine sehr schwere akute Hepatitis mit hoher Mortalität beobachtet. Bei der Superinfektion ist mit einer chronischen Hepatitis zu rechnen, die schwerer und progredienter verläuft als bei einer alleinigen Infektion mit HBV.

Labordiagnostik der Hepatitis-D-Virus-Infektion und klinische Beurteilung
Hepatitis-D-Virus-­AntikörperNachgewiesen werden IgG- und IgM-Antikörper (Ak). Es handelt sich um einen globalen Suchtest bei Verdacht auf eine frische oder chronische Infektion. HDV-Ak werden ein bis zwei Wochen nach Auftreten der klinischen Symptomatik positiv. HDV-Ak sollten bei HBsAg-positiven Patienten aus Endemiegebieten oder nach Exazerbation einer chronischen Hepatitis B bestimmt werden.
Hepatitis-B-MarkerDas HBs-Antigen (HBsAg) ist bei der HDV-Infektion nachweisbar. Hepatitis-B-Core-Ak (IgM) sind bei der Koinfektion nachweisbar, nicht aber bei der Superinfektion.
Hepatitis-D-Virus-RNAHDV-RNA ist bei Beginn der klinischen Symptomatik nachweisbar. Typischerweise ist dann die HBV-DNA negativ.

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